China (Volksrepublik)
China in Zahlen Intern. Abkürzung: RC Fläche: 9560.961 km² Höchster Punkt: Mount Everest (Tschomolungma) (8.872 m) Einwohner: 1,199 Mrd. Bevölkerungsdichte: 125,4 Einw./km² Hauptstadt: Peking Regierungssitz: Peking Staatsform: Sozialistischer Staat |
Nationalfeiertag: 1.10. (Gründungstag
der Volksrepublik China) Religion: Daoismus, Konfuzianismus, Buddhismus,
Islam und Christentum |
Naturräume
China ist nach Rußland und Kanada das drittgrößte
Land der Erde. 33 % des Staatsgebiets besteht aus Gebirge. Das Qinghai-Tibet-Plateau
mit über 5.000 m Höhe gilt als das "Dach der Welt".
Die Landschaft fällt vom hochgelegenen Nordwesten (Himalaya) bis zum
Pazifischen Ozean im Osten in Stufen ab. 26 % der Landes werden von den
Hochebenen zwischen den Gebirgsmassiven gebildet. Daneben sind 19 % Beckenlandschaften
mit teilweise Wüstencharakter. Der Osten und Nordosten besteht vorwiegend
aus Hügelland und fruchtbaren Tiefebenen im Bereich der großen
Flüsse.
Flüsse und Seen
Amur, Brahmaputra, Hwangho, Irtysch, Jangtsekiang,
Saluen
Chankasee
Berge in China
Gaurisankar, Makalu, Mount Everest (Tschomolungma),
Ullug Mustag, Minyag Gongkar Gongga Schan, Mustag Ata, Pik Pobedy, Schule
Schan, Yu Shan
Klimatische Verhältnisse
Durch die verschiedenen Höhenlagen und die
riesige Ausdehnung des Landes ist die klimatische Situation in China regional
sehr unterschiedlich. Die winterlichen Temperaturen können im Winter
bei -15 °C liegen (Peking), in anderen Regionen bei +10 °C (Guangzhou).
Die Unterschiede im Sommer sind mit 5 °C nicht so gravierend. Die Niederschläge
nehmen von Südost (bis 2.000 mm pro Jahr) nach Nordwest (bis unter
50 mm pro Jahr) stetig ab. Die Niederschläge fallen häufig nur
zu bestimmten Jahreszeiten, so daß Dürren und Überschwemmungen
abwechseln. An der Südostküste sind Wirbelstürme häufig.
Bodenschätze
Der Abbau der reichhaltigen Bodenschätze
wird durch die Lage mit unzureichender Verkehrsanbindung und durch veraltete
Ausstattungen stark erschwert. Wichtige Rohstoffe sind:
Steinkohle, Gold, Kupfer, Eisen, Aluminium, Blei,
Zink, Zinn, Titan, Nickel, Magnesium u.a. Daneben kommen die Energieträger
Erdöl, Kohle und Wasserkraft vor.
Vegetation
Osten und Südosten: Ökologisch gehört
das Gebiet zu den immerfeuchten Subtropen. Die immergrünen Regenwälder
und weiter im Landesinneren und in trockeneren Gebieten die laubabwerfenden
Trockenwälder charakterisieren das Pflanzenbild der Subtropen. Baumfarne
und Farne, die als Epiphyten leben, sind sehr häufig.
Westen: Ökologisch gehört das Gebiet
zu den trockenen Mittelbreiten. Die hauptsächlich vorkommenden Pflanzenformationen
sind hier Wüsten, Halbwüsten und Steppen. Die Pflanzen sind gut
an trockene Zeiten angepaßt (kleine Blätter, wasserspeichernde
Organe), und im Winter werden die Samen und unterirdischen Organe durch
eine Schneedecke geschützt.
Tierwelt
Die Tierwelt in den trockenen Mittelbreiten war
in früheren Zeiten von Großsäugern wie Wildpferden und Antilopen
geprägt. Diese wurden im Laufe der Zeit ganz ausgerottet oder sind
heute in ihrem Bestand stark gefährdet. Heute kommen vor allem Kaninchen
und viele Nagetiere vor. Bei den Nagetieren kommt es periodisch zu Massenvermehrungen.
Dann können bis zu 90 % der Pflanzenmasse durch die Tiere aufgefressen
werden. Durch Nahrungsmangel und Krankheiten reduziert sich anschließend
wieder der Bestand an Nagetieren. Sie wohnen häufig in tiefen Erdhöhlen
und tragen dadurch zur Durchmischung des Bodens bei.
Politisches System
Wirtschaft und Verkehr
Das Wirtschaftssystem ist die sogenannte sozialistische
Marktwirtschaft. Das BIP des Landes setzt sich zusammen aus 50 % verarbeitende
Wirtschaft, 30 % Dienstleistungen und 20 % Land- und Forstwirtschaft. In
jüngerer Zeit wird ein stetes Wachstum der Arbeitslosenzahlen beobachtet
(insgesamt 3 %). Aktuelle Kennzeichen der Wirtschaft sind daneben ein gemäßigtes
Wirtschaftswachstum bei rückläufiger Inflation. Durch ausländisches
Kapital und Technologie ist die Wirtschaft insgesamt stark wachstumsfähig.
Der relativ schnellen wirtschaftlichen Entwicklung
des Landes hängt der Ausbau der Verkehrinfrastruktur weit nach. 76
% des gesamten Frachtvolumens und 13 % der Streckenleistung entfielen 1994
auf den Straßenverkehr. Das gesamte Straßennetz umfaßt
ca. 1,178 Mio. km, ist aber weitestgehend in einem schlechten Zustand.
14 % des Frachtvolumens und 37 % der Streckenleistung
entfielen auf den Eisenbahnverkehr. Wegen Überlastung des Eisenbahnnetzes
kommt es jedoch häufig zu Wartezeiten im Güterverkehr. Durch die
geplante Verbindung der fünf größten Flüsse soll die
Binnenschiffahrt ausgebaut werden. Durch die Gründung neuer Fluggesellschaften
in den Provinzen wurde das Monopol der staatlichen Flugesellschaft aufgehoben.
In China gibt es 113 zivile Flughäfen, 58 von ihnen können mit
Großraumflugzeugen angeflogen werden.
Schwerpunkte der Industrieproduktion
Bauindustrie, Nahrungsmittel- und Automobilindustrie,
Textilindustrie, Eisen- und Stahlerzeugung
Infrastruktur
Insgesamt kann das medizinische System als ausreichend
bewertet werden. Auch entlegene Dörfer werden von den Präventivmaßnahmen
des Gesundheitssystems erreicht. Auf 1.000 Einwohner kommen in China im
Durchschnitt 1,54 Ärzte.
Jedes Kind hat theoretisch die Möglichkeit
zu einer mindestens 8jährigen Schulausbildung in China. Die Weiterbildung
kann über Berufsschulen, höhere Fachschulen und Hochschulen erfolgen.
Ballungsräume und Industrieregionen
Besonders der Südosten und Osten des Landes
ist relativ dicht besiedelt (Shanghai, Peking). Hier befinden sich auch
die größten Industriestandorte.
Geschichte
220: Erfindung des Papiers unter Han-Dynastie.
1271: Erste Orientreise von Marco Polo.
1804-1842: Opiumkrieg mit England.
Bis 1900: ahrtausendealtes Kaiserreich
mit verschiedenen Dynastien.
1900: Nationalistische Volksbewegung der Boxer
wird von internationaler Armee niedergeschlagen.
1912: Gründung einer Nationalpartei (Guomindang)
unter Sun Yatsen; Kaiser Pu Yi wird zur Abdankung
gezwungen
1917: Kriegserklärung an die europäischen
Mittelmächte.
1920: Die Kommunistische Partei (KPCh) gewinnt
an Einfluß in China.
1932: Krieg mit Japan.
1937: Nationalpartei und Kommunisten vereinigen
sich unter Mao Zedong im japanisch-chinesischen Krieg.
1941: Kriegserklärung an Deutschland.
1945: KPCh setzt sich weiter durch und führt
einen Bürgerkrieg gegen die vom Westen unterstützte Nationalpartei
von Chiang Kaishek.
1949: Mao Zedong ruft nach dem Sieg über
die Nationalpartei die Volksrepublik China aus.
1950: Besetzung Tibets durch chinesische Truppen;
Freundschaftsvertrag mit der UdSSR.
1954: Mao Zedong wird Staatschef.
1959: Mao tritt nach gescheiterter Wirtschaftspolitik
zurück; Aufstände in Tibet werden blutig zerschlagen, der 14.
Dalai-Lama flieht nach Indien.
1965: Beginn der Kulturrevolution, Rote Garden
terrorisieren das Land.
1967: Zwischenfälle mit Mao-Gegnern.
1976: Nach dem Tod von Zhou Enlai und Mao Zedong
wird Deng Xiaoping Ministerpräsident und Hua Guofeng neuer Vorsitzender
der KP.
1979: Grenzkonflikt zwischen China und Vietnam.
1985: Erneute Kämpfe zwischen China und
Vietnam.
1989: Demokratiebewegungen auf dem Platz des
Himmlischen Friedens werden blutig niedergeschlagen.
1993: Jiang Zemin wird Präsident der Volksrepublik
China; Nationaler Volkskongreß verabschiedet die vierte Verfassung
nach 1949.
1994: Gesetzeserlasse zur Einschränkung
der Menschenrechte mit dem Ziel der Zerschlagung religiöser Bewegungen
unter Ministerpräsident Li Peng.
1995: Li Peng gesteht Fehler bei der Politik
zur Inflationsbekämpfung ein; die Verfolgung von Koruption in Staat
und Partei wird verschärft.
1996: Militärische Manöver Chinas vor
der Küste Taiwans zwecks Einschüchterung der taiwanischen Regierung.
1997: Die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong
wird an China zurückgegeben.
Jessica,Jérôme,Laurent
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